Seit ihrer Gründung im Jahre 1948 ist die Handballabteilung ein wichtiger Bestandteil des TSV Indersdorf. Zusammenhalt, Kameradschaft, Verbundenheit mit dem Verein und eine gesunde Portion Ehrgeiz gepaart mit ebenso viel Idealismus sind die herausragenden Merkmale der Indersdorfer Handballer. Sie galten damals bei den Sportlern der ersten Stunde und sie gelten auch heute noch. Gegründet wurde die Handballabteilung am 28. Juni 1948 im Gasthaus Gschwendtner. Bereits am 5. Juli wurde die erste Mannschaft dem Bayerischen Handballverband gemeldet. Gespielt wurde damals auf dem Großfeld. Amüsant und für die jetzige Generation fast undenkbar erscheint der Umstand, dass die Spieler mit dem Radl zu den Auswärtsspielen fuhren, etwa nach Pullach oder nach Ismaning. 1949 schon bekam die Mannschaft das, was man heutzutage einen Sponsor nennt: Die Firma Lochner stellte für die Auswärtsspiele einen Holzvergaser-LKW zur Verfügung. Abteilungsleiter der Anfangsphase waren unter anderem Ernst Richter, Gustav Peschek und Mathias Königer.
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1954 gelang der Aufstieg in die Bezirksliga. Ab 1960 wurden weitere Mannschaften gemeldet: Eine zweite der Herren sowie eine Damen- und eine Schülermannschaft. 1964 hatte die Abteilung 99 Mitglieder, 1965 konnte man mit dem Indersdorfer Lehrer Sigi Nefzger erstmals einen Trainer engagieren. 1972 baute sich die Handballabteilung einen eigenen Hartplatz auf dem Sportplatzgelände. Dieser Platz wurde später an die Stockschützen abgegeben. 1976 gelang den Damen der Aufstieg in die B-Klasse. Als 1978 die Abteilung auf ihr 30-jähriges Bestehen zurückblicken konnte, war der monatliche Mitgliederbeitrag von anfangs 50 Pfennig bereits auf 3,50 DM geklettert. 1982 schaffte die 1. Herrenmannschaft unter ihrem Trainer Heinz Siebler den Aufstieg in die A-Klasse. In dieser Mannschaft spielten zum Beispiel Horst Gräml und Charly Bopfinger, die beide leider viel zu früh verstorben sind. Auch die Jugendarbeit machte Fortschritte. So konnten 1983 je drei Mannschaften der männlichen und weiblichen Jugend gemeldet werden, die teilweise sehr erfolgreich waren, die weibliche C-Jugend schaffte es gar bis in die Bayernliga. Bei der Jahreshauptversammlung 1985 konnte zunächst kein neuer Vorstand gefunden werden, bis sich schließlich das sogenannte Triumvirat Gustav Peschek, Ernst Richter und Helmut Banik zur Weiterführung der Arbeit bereitfanden. |
1988, also zum 40. Jahr ihres Bestehens, zählte die Abteilung mehr als 200 Mitglieder. Wegen Mangel an Spielerinnen hatte sich die Damenmannschaft zwischenzeitlich aufgelöst. Auch die 1. Herrenmannschaft drohte nach Abstieg in die C-Klasse zu zerfallen. So waren die nächsten Jahre geprägt vom Kampf ums Überleben dieser Mannschaft. Als Retter in dieser misslichen Lage erwies sich der neu gewählte technische Leiter Sepp Vogl, dessen Name heute für den Erfolg der Indersdorfer Handballabteilung steht. Es ging wieder aufwärts. In der Saison 90/91 erfolgte der Aufstieg in die B-Klasse. Zur Saison 93/94 kam Jürgen Vogl, der bisher erfolgreichste Spieler, den Indersdorf hervor gebracht hat, wieder zurück an die Glonn. Er stand 16 Mal im Aufgebot der Jugendnationalmannschaft, wo er 34 Tore erzielte und er spielte u. a. in Milbertshofen, Simbach und beim Zweitligisten TuS Fürstenfeldbruck. Leider bremsten schließlich seine Verletzungen eine noch erfolgreichere Karriere. Zusammen mit Kai Erkelenz und Uli Baumgartner - heute Oberarzt in Vilsbiburg - stand Jürgen für die Erfolge der nächsten Zeit. Im Jahre 1997 gelang unter Trainer Karl Martini der Aufstieg in die Bezirksliga. Nach 6 Jahren wurde erstmals wieder eine Damenmannschaft gemeldet, die mit Trainer Sepp Vogl gleich aufgestiegen ist. Nach Helmut Petter (89-92) und Sepp Vogl (92-93) hatte Georg Braun das Amt des Abteilungsleiters inne, bis es schließlich 1999 Sepp Vogl erneut übernahm. Der hatte mit Charly Schulz erstmals einen ehemaligen Bundesligaspieler als Trainer nach Indersdorf geholt. 1999 gelang schließlich der Aufstieg in die Bezirksoberliga, die Damen schafften das gleiche zwei Jahre später. |
Nach Elmar Voll hatte mittlerweile Christoph Kolodziej als Spielertrainer die Herren übernommen. Seine Arbeit bewirkte eine weitere Leistungssteigerung bei den Indersdorfer Handball-Herren. Am 5. April 2001 konnten sie ihren bisher größten Erfolg feiern: Den Aufstieg in die Landesliga mit einer Mannschaft, die ganz überwiegend aus Indersdorfer Eigengewächsen bestand: Jürgen Vogl, Till und Felix Andlauer, Stefan Kiegerl, Franz Rauh, Nico Loderer, Claus Farle und Christoph Niedersteiner. Mit 44:4 Punkten waren sie unangefochten Meister der Bezirksoberliga geworden, weit vor konkurrierenden Teams aus dem Landkreis wie ASV Dachau und TSV Karlsfeld. Von 2002 bis 2004 trainierte erneut Sigi Nefzger die mittlerweile fest in der Landesliga etablierte Herrenmannschaft, die Damen agierten wieder in der Bezirksliga und im Jugendbereich waren sechs Mannschaften im Punktspielbetrieb. 2004 übernahm Arno Klug die Herrenmannschaft, die leider gleichzeitig von der Südstaffel in die mit erfahrenen spielstarken Teams gespickte Landesliga Mitte verschoben wurde. Zwar konnten unsere Herren dank der vom neuen Trainer eingeführten Elemente modernen Tempohandballs dort ordentlich für Aufruhr sorgen, noch bessere Konkurrenten blockierten aber den Weg ganz nach vorne. Nach zwei Jahren musste Arno Klug beruflich bedingt sein Amt abgeben. Der als Trainer zur Saison 2006/2007 verpflichtete ehemalige Bundesligaspieler Christian Kofler erwies sich als Glücksgriff: Dem Umstand, dass er neben der Vermittlung einer strikt erfolgsorientierten Spielweise sich nicht scheute, auch als Spieler in verletzungsbedingt prekärer Personalsituation der Mannschaft zu helfen, war zu verdanken, dass unsere Herren sich erstmals bis zum Ende der Saison an der Spitze einer Landesliga-Staffel halten konnten. Im letzten Spiel mussten sie sich dem punktgleichen TSV Winkelhaid knapp geschlagen geben und verpassten so den nie zuvor so greifbar nahen Triumph eines Aufstiegs in die Bayernliga. |
Für die darauffolgende Saison wurde die bisher dreigeteilte Landesliga in eine zweiteilige Landesliga zusammengeführt. Daraus folgend ergab sich, dass die Indersdorfer Handball-Herren trotz Erreichen des 4. letzten Platzes in die Bezirksoberliga absteigen mussten. In der Saison 2008/2009 übernahm der bisherige Spieler Jürgen Vogl das Traineramt, wobei er mit dem 3. Platz einen beachtlichen Erfolg feiern konnte. Diesen Aufwärtstrend konnte der Trainer in der darauffolgenden Saison weiter ausbauen, die Indersdorfer stiegen überlegen mit 42:2 Punkten in die Landesliga Süd auf. Allerdings wurde diese Saison mit dem Rückzug der Damenmannschaft zwecks Spielermangel überschattet. Die Saison 2010/2011 wurde zu einem nervenaufreibenden Ereignis. Mit nur einem Punkt Vorsprung konnte die Vogl-Mannschaft den Abstieg verhindern. Positiv dagegen war, dass mit Claudia Voss eine Spielertrainerin für die neugegründete Damenmannschaft gewonnen werden konnte. Die Damenmannschaft verpasste allerdings recht unglücklich mit nur einem Tor Unterschied den sofortigen Aufstieg in die Bezirksliga. Die Saison 2011/2012 sollte zu einer der schwärzesten Stunden im Indersdorfer Herren- und Damenhandball werden. Die Herren stiegen zum wiederholten Mal mit nur einem gewonnenen Spiel in die Bezirksoberliga ab und den Damen wurden am grünen Tisch 6 Punkte abgezogen, so dass der sicher geglaubte Aufstieg knapp verpasst wurde. Auch wenn die Enttäuschungen darüber zunächst groß waren, schauen wir bereits wieder hoffnungsvoll in die nächste Saison und wünschen uns, dass der Handball in Indersdorf künftig den Stellenwert bekommt, den er angesichts seiner hervorragenden Qualität schon lange verdient hat. |